Als Hufrehe bezeichnet man eine Entzündung der Huflederhaut Dies ist eine sehr schwere und schmerzhaft Erkrankung des Pferdes und kann Spätfolgen verursachen oder sogar den Tod des Pferdes bedeuten. Die häufigste Ursache ist eine zu schnelle Futterumstellung auf Gras. Durch zu schnelles Anweiden können die komplexen Nährstoffe nicht vollständig im vorderen Dünndarm abgebaut werden, sondern werden weiter in den Dickdarm befördert. Durch das im Gras enthaltende Fruktan (Fruchtzucker) und Stärke vermehren sich sehr schnell Laktobazillen im Darm und übersäuern den gesamten Darminhalt. Dadurch wird das Blut dicker und es können sich kleine Blutgerinnsel bilden. Die feinen Kapillaren (Blutgefäße) im Huf können nicht mehr ausreichend versorgt werden. Dies verursacht bei dem Pferd extreme Schmerzen und zersetzt das wichtige Hufgewebe. Symptome, dass das Pferd einen Hufreheschub erleidet, sind:
- Fieber (die Normaltemperatur liegt zwischen 37,3 — 38,5 Grad Celsius)
- Durchfall
- Andere Atmung, wirkt es auch ohne Belastung „außer Atem”?
- Heiße Hufe, d. h. der Huf ist wärmer als gewöhnlich. Also öfter mal fühlen, auch wenn kein Verdacht vorliegt, damit man das Gefühl dafür bekommt, wie sich ein normaler Huf anfühlt
Bei dem kleinsten Verdacht auf Hufrehe, sollte auf jeden Fall ein Tierarzt gerufen werden. Schon nach 48 Stunden unbehandelter Erkrankung kann es zu einer Absenkung des Hufbeines kommen und im schlimmsten Fall zum Durchbruch der Hufbeinspitze durch die Hufsohle oder gar zum Ausschuhen, hierbei löst sich die Hufkapsel komplett ab. Es ist also eine sehr ernstzunehmende Erkrankung!
Eine gute Vorbeugung gegen Hufrehe ist das richtige Anweiden sowie die regelmäßige Bewegung des Pferdes. Dies regt den Stoffwechsel an und fördert den Abbau der komplexen Nährstoffe.
3 Kommentare
Das Anweiden | PferdeCampus sagt:
19. Apr 2011
[…] der den Stoffwechsel des Pferdes belastet. Dadurch kann eine Kolik (Artikel folgt) oder Hufrehe entstehen. Deshalb ist es wichtig langsam und gleichmäßig […]
Corinna sagt:
22. Apr 2011
Hallo Pfefferoni,
vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht! Daran sieht man (leider mal wieder) wie heimtückisch diese Erkrankung ist, da man sie nicht immer gleich erkennen kann! Ich hoffe, deiner Stute geht es weiterhin gut.
LG, Corinna
Pfefferoni sagt:
21. Apr 2011
Hi Corinna,
hab das alles im Februar gehabt, allerdings mit keinen dieser Symptome (jedenfalls nicht deutlich hervorgetreten). Was aber ein sehr gutes Indiz ist, ist, wenn das Pferd die Hufe entlastet, in dem es sich bsp bei den Vorderbeinen, nach hinten lehnt (wie auf dem Foto zu sehen).
Behandelt wurde bei meiner Stute mit Schmerzmitteln am Anfang und dann über zwei Wochen mit Aspirin zur Durchblutungsförderung (Aspirin macht das Blut dünn). Außerdem zu Beginn Angießen und entlastender Hufverband. Danach ein entlastender Rehe-Bschlag.
Die Rehe haben wir damit in den Griff bekommen.
Ursache war bei uns aber eher die Umstellung Stall und noch andere Priblemchen in den Hufen.
Grüße
Pfefferoni