Eine Kolik kann verschiedene Ursachen haben. Wenn sich Futter im Darmtrakt des Pferdes übermäßig anhäuft, spricht man von einer Verstopfungskolik. Meistens ist der Dickdarm betroffen, weil dort vermehrt Wasser absorbiert wird. Es können aber auch andere Darmregionen, wie z.B. der Blinddarm betroffen sein. Dabei befindet sich so harter Inhalt im Blinddarm, dass dieser nicht mehr mit Hilfe der Muskelkraft abtransportiert werden kann. Diese Kolikart entsteht meistens nicht sofort nach dem Verzehr von irgendetwas „Falschem“ sondern entwickelt über mehrere Fütterungen, manchmal sogar über mehrere Tage.
Vor allem deshalb ist es schwierig, die genaue Ursache herauszufinden. Manchmal wurde zu wenig gutes Heu und stattdessen Stroh gefüttert, es kann auch mit zu wenig Bewegung zusammenhängen. Meistens kommt es zur Verstopfung, weil das Pferd zu wenig getrunken hat. Mein nächster Artikel beschäftigt sich damit, wie das Pferd zum Trinken animiert werden kann.
Verstopfungen im Dickdarm äußern sich in langem, ruhigem Liegen. Dabei fressen die Pferde häufig noch, wenn auch wenig. Manchmal sehen sie sich nach ihrem Bauch um. Der Kot ist hart, klein und relativ fest. Weil er länger im Darm war, umgibt ihn häufig eine glänzende Schleimschicht. Als mein Pferd vergangenen Sommer eine Blinddarmverstopfung hatte, fühlte sie sich kalt/schwitzig an, da der Kreislauf stark belastet war.
Wenn solche Symptome festgestellt werden, untersucht der Tierarzt das Pferd rektal, anschließend werden oft krampf- und schmerzstillende Medikamente verabreicht. Zusätzlich kann der Tierarzt eine Nasenschlundsonde setzten und über diese Glaubersalz als wässrige Lösung und ein bis zwei Liter Paraffinöl geben. Die Flüssigkeit soll helfen, die Futtermassen aufzulösen und abzutransportieren. Das Glaubersalz verhindert dabei, dass die Flüssigkeit vom Darm wieder aufgenommen wird. Löst sich die Verstopfung nicht, muss der Pferdebesitzer entscheiden, ob es sein Pferd einer Kolikoperation unterziehen möchte.