Die meis­ten Pfer­de haben im Win­ter kei­ne Wei­de zum Knab­bern, da sich die­se nach dem Som­mer erho­len muss und wie­der nach­wach­sen kann. Vie­le kom­men somit in der Zeit von Mai bis Okto­ber auf das schö­ne Grün. Eine gefähr­li­che Zeit ist jedoch das Anwei­den. War­um ist das so? Für die Ver­dau­ung des Gra­ses benö­ti­gen die Pfer­de spe­zi­el­le Darm­bak­te­ri­en. Im Win­ter erhal­ten sie jedoch oft nur Rau­fut­ter (Heu und Stroh) und Kraft­fut­ter, wofür sie weni­ger Darm­bak­te­ri­en benötigen.

Pra­xis­tipp: Um die­se Umstel­lung zu erleich­tern, ist es sinn­voll, den Spei­se­plan des Pfer­des im Win­ter mit Saft­fut­ter zu unterstützen.

Durch die noch durch­aus kal­ten Näch­te weist vor allem das Gras im Früh­jahr einen hohen Anteil an Stär­ke, und Fruktan (Frucht­zu­cker) aus. Einen fun­dier­ten und umfas­sen­den Bericht dar­über könnt ihr bei Equi­vent­in­fo lesen. Das jun­ge Gras hat auch einen hohen Eiweiß­an­teil, der den Stoff­wech­sel des Pfer­des belas­tet. Dadurch kann eine Kolik (Arti­kel folgt) oder Huf­re­he ent­ste­hen. Des­halb ist es wich­tig lang­sam und gleich­mä­ßig anzuweiden.

Es bie­tet sich ein Zeit­raum von etwa 2 Wochen an, in denen das Pferd täg­lich etwas Grün fut­tern darf. Zunächst rei­chen 10 Minu­ten aus, die in den ers­ten Tagen um jeweils 5–10 Minu­ten ver­län­gert wer­den. Nach einer Woche kön­nen die­se Zeit­ab­schnit­te um etwa halb­stün­di­ge Schrit­te erwei­tert wer­den. Wäh­rend der Anwei­dungs­pha­se ist es wich­tig, das Pferd genau zu beob­ach­ten, ob es irgend­wel­che Sym­pto­me zeigt. Der kla­re (oder viel­leicht unkla­re?) Gang des Pfer­des kann ein Zei­chen sein, tes­te doch auch, ob die Hufe die nor­ma­le Tem­pe­ra­tur haben oder viel­leicht sogar heiß wer­den? Das wür­de auf Huf­re­he hin­wei­sen! Es könn­te aber auch sein, dass die Bei­ne dick wer­den. Wenn sol­che Pro­ble­me auf­tre­ten, soll­ten die Zeit­ab­schnit­te des Gra­sens ver­kürzt wer­den. Wenn wir die­se Zeit gut durch­ge­hal­ten haben, ist es sehr wahr­schein­lich, dass unser uns Pferd gesund durch die Som­mer­sai­son beglei­ten kann!