Die meisten Reiter stellen sich selten die Frage, ob sie mit oder ohne Sattel reiten möchten. Der Sattel kommt so gut wie immer drauf. Warum sollte auch ohne Sattel reiten? Die Nachteile davon sind:
- Die Hose ist sofort schmutzig
- Wenn das Pferd schwitzt, wird es für den Reiter auch nass
- Es ist ziemlich rutschig, man kann schneller runterfallen
- Wenn das Pferd einen hohen Widerrist hat, ist es durchaus unbequem
Die Vorteile sind jedoch auch nicht zu verachten:
- Der Sitz des Reiters wird insgesamt sicherer
- Die Muskeln werden gestärkt
- es besteht eine engere Verbindung zum Pferdekörper, somit wird die Wahrnehmung des Reiters auf die Bewegungen geschärft
Mit diesem Artikel möchte ich zum ohne Sattel reiten — also Bareback — ermutigen. Aber bitte beachtet dabei die Sicherheitsvorkehrungen! Ich finde, dass zumindest eine Reitkappe getragen werden sollte!
Ich habe eben einige Nachteile erwähnt. Es gibt eine Möglichkeit, diese Nachteile abzuschwächen: Durch ein Barebackpad. Dieses Pad ist im Prinzip eine Satteldecke mit Gurt, damit diese nicht verrutschen kann. Es gibt verschiedene Ausführungen in sämtlichen Preiskategorien. Normale Stoffpads halte ich für nicht so gut geeignet, da diese keine gute Rutschfestigkeit bieten.
Sehr gut hat mir das Barebackpad von Parelli gefallen. Die Unterseite besteht aus eng gewebtem Filz, die Oberseite aus robustem Wildleder. Vorn am Widerrist ist zur Sicherheit ein Haltegriff befestigt. Dieses Pad gibt es in den verschiedenen Farben und in 2 Ausführungen, entweder im Westernstyle mit Krawattenknoten oder mit 2 Laschen für den Gurt, wie bei einem englischen Sattel. Auf dem Wildleder habe ich guten Halt finden können und durch das Naturmaterial wird der Pferderücken dem Reiterpo angenehm angepasst. Der einzige Nachteil dabei ist der stolze Preis. Dieses Pad wird je nach Anbieter zwischen € 179 bis € 239 angeboten. Ein Sattelgurt ist in diesem Preis noch nicht inbegriffen.
Neben diesem Pad habe ich eine preisgünstigere, ebenfalls sehr gute Variante gefunden. Das Barebackpad von Best Friend zu finden bei pferdefit.de. Diese hat seine weiche, dichte Schaumstoffpolsterung und zusätzliche Polsterung im Bereich des Widerrist. Dort ist auch ein Haltegriff befestigt. Die Unterseite besteht aus einem rutschfesten Material, das leicht sauberzuhalten ist. Die Oberseite besteht aus atmungsaktivem synthetischem Wildleder. Es werden ebenfalls verschiedene Farben angeboten und der Sattelgurt ist im Lieferumfang enthalten. Der Preis liegt je nach Ausführung zwischen € 69,90 — € 79,95.
Die synthetische Oberfläche bietet mir guten Halt und gibt mir ein sicheres Gefühl. Dieses Pad hat eine stärkeren Polsterung als das Parelli-Pad. Somit ist es besonders für Pferde mit höherem Widerrist und Reitern mit spitzeren Sitzknochen geeignet. Sehr schön finde ich, dass die Unterseite des Pads und der mitgelieferte Sattelgurt rutschfestes, abwischbares Material ist. Dadurch ist es einfacher zu säubern.
Ich habe mich für das Pad Best Friend Western für € 79,95 entschieden. Dies ist länger geschnitten und hat auf der einen Seite eine Tasche und auf der anderen Seite eine Befestigung für eine Trinkflasche, die ebenfalls mitgeliefert wird.
Also Leute, probiert es aus und berichtet mir davon!
3 Kommentare
reingeritten sagt:
4. Mrz 2011
Hey, vielen Dank für den Tip. Ich möchte meine Stute auch gern öfter ohne Sattel reiten, aber sie hat eben einen ausgeprägteren Wiederrist (wie du’s schon angesprochen hast) und deshalb lass ich den Sattel immer nur weg, wenn ich nur im Schritt ausreite (für das Wohl vom Pferderrücken und meinem Po ;-). Das schult natürlich viel weniger die Balance, als wenn ich in allen drei Gangarten reiten würde 🙁
Hast du das Pad schon? Rutscht es wirklich nicht? Dann würde ich mir echt überlegen, auch eins zu kaufen.
Corinna sagt:
5. Mrz 2011
Ich habe das Barebackpad seit etwas über einem halben Jahr und habe es schon oft genutzt. Es hält bombenfest in allen Gangarten und Wendungen! Sogar auf Jimmy verrutscht es nicht, obwohl er einen sehr runden Rücken hat. Voraussetzung ist natürlich, dass der Sattelgurt richtig angezogen ist, aber das ist ja beim normalen Sattel genauso…
Ich kann das Pad von Best Friend auch nach dem Praxistest absolut weiterempfehlen. Würde mich freuen, wenn du mir von deinen Erfahrungen damit berichtest!
Sattel richtig anpassen – Sattelkunde Teil I | PferdeCampus sagt:
23. Okt 2011
[…] Ps.: Falls der Sattel gar nicht mehr passt, könnt ihr auch erstmal ein Bareback-Pad nutzen. […]